Die besten Gamer Mäuse 2013

Gaming Mäuse – wer braucht sie, wer braucht sie nicht?

Für so gut wie jedes Aufgabenfeld gibt es auch die passenden Eingabegeräte – und das Spielen am Computer bildet natürlich keine Ausnahme. Spätestens seit dem eSports-Boom gibt es zahlreiche Hersteller, die Mäuse entwerfen, welche speziell für Gamer gedacht sind. Dabei ist es nicht mit einem einfachen Aufkleber und ein bisschen Ergonomie getan, denn viele Nager gehen in ihrer Funktionsvielfalt deutlich weiter.

Was genau sind Gaming Mäuse?

Um diese Frage zu beantworten, kann es helfen, zuerst die Ansprüche von ambitionierten Spielern zu klären. Diese wollen Mäuse benutzen, die möglichst präzise arbeiten, dabei auch nach stundenlangem Einsatz möglichst keine Verschleißerscheinungen zeigen und deren Tasten und weitere Eigenschaften frei konfigurierbar sind, um auf verschiedene Spiele beziehungsweise persönliche Bedürfnisse angepasst zu werden. Diese Kriterien sorgen dafür, dass für diejenigen Spieler, die ihr Hobby etwas intensiver betreiben, bereits geschätzte 95% aller Mäuse unbrauchbar sind, da diese eben nicht die geforderten Features mitbringen und eher für den Büroalltag gedacht sind.

Gaming Mäuse zeichnen sich vor allem durch folgende Eigenschaften aus:

• Eine hohe dpi-Zahl, die am besten mehr oder weniger frei konfigurierbar ist.

• Zusätzliche Seitentasten, welche mit verschiedenen Funktionen belegt werden können.

• Eine einwandfrei glatte Unterseite, damit möglichst kein Widerstand beim Bewegen der Maus auf dem Mauspad entsteht.

• Zusätzliche nützliche Features, wie etwa die Möglichkeit, das Gewicht der Maus durch das Hinzufügen von kleinen Aluminiumgewichten zu verändern.

Außenstehende könnten sich diese Liste ansehen und unter „Das braucht doch kein Mensch!“ abhaken. Das stimmt jedoch nicht, wie der folgende Vergleich der positiven und negativen Aspekte von Gaming Mäusen zeigt.

 

Vor- und Nachteile von Gaming Mäusen

Wozu braucht ein Spieler eine hohe dpi-Zahl? Dieser Wert beschreibt grob gesagt die Genauigkeit der Auflösung, mit welcher die Maus den Boden unter ihr abtastet. Umso höher der Wert ausfällt, desto „schneller“ fühlt sich die Maus an. Mit einer Maus mit einer Auflösung von 1.000 dpi etwa bräuchte der Benutzer ungefähr doppelt so lange, um einmal über den Desktop zu gehen, wie mit einer Maus mit einer Auflösung von 2.000 dpi.

In bestimmten Spielen kann dies große Vorteile für den Spieler bringen. Bei schnellen 3D-Shootern etwa genügt mit einer hinreichend schnellen Maus eine kleine Bewegung des Handgelenks, um den Charakter des Spielers einmal um die eigene Achse zu drehen – und in diesen Spielen kommt es auf einem hohen Spielniveau tatsächlich auf diese Sekundenbruchteile an. Im Optimalfall kann der dpi-Wert der Maus geändert werden, so dass etwa im Windows-Betrieb auf einen langsameren Modus zurückgeschaltet werden kann, um vielleicht eine höhere Präzision für das Arbeiten in Photoshop oder ähnlichen Programmen zu erlangen.

Frei konfigurierbare Tasten an den Seiten hingegen sind etwa in Strategiespielen von Vorteil, um häufig genutzte Funktionen – wie etwa das der Bau bestimmter Gebäude oder Einheiten – mehr oder weniger zu automatisieren. Auch dies bringt guten Spielern einen Vorteil gegenüber dem restlichen Feld ein. Abseits von Spielen sind diese Tasten natürlich auch in Windows für unterschiedlichste Aufgaben nutzbar, so dass nicht nur Spieler von der Tastenvielfalt (die meisten Gaming Mäuse bringen sieben bis acht Tasten mit) profitieren können.

Der vielleicht letzte wichtige Aspekt ist die Gleitfähigkeit der Maus. Gaming Mäuse sind in den meisten Fällen aufgrund der hochwertigen Materialien und der besseren Technik schwerer als die herkömmliche Büromaus. Daher ist es wichtig, sowohl eine Maus als auch ein Mauspad zu wählen, die gut miteinander harmonieren und so wenig Widerstand durch Reibung hervorrufen wie möglich. Sehr interessant ist hierbei die Möglichkeit, geeignete Kunststoff-Pads mit Silikonspray einzusprühen. Der Widerstand wird auf ein Minimum reduziert und der Nutzer bekommt fast den Eindruck, die Maus würde ein wenig über dem Pad schweben – besonders beim ersten Mal sorgt dies häufig für großes Erstaunen und ebenso weit geöffnete Augen.

Wo viel Licht ist, darf natürlich auch ein bisschen Schatten nicht fehlen: Gaming Mäuse haben den Nachteil, dass sie auf einen speziellen Kundenkreis zugeschnitten sind – und somit fallen sie dementsprechend teuer aus. Die Obergrenze liegt bei etwa 100€, was über den Preis der meisten Alltagsmäuse, die es vielleicht für 20€ beim Supermarkt an der Kasse gibt, weit hinausgeht. Allerdings bekommt der Käufer dafür auch einen hohen Mehrwert geboten – ob dieser es dann schlussendlich wert ist, muss jeder Gamer für sich entscheiden.

 

Wer benötigt Gaming Mäuse?

„Ich spiele ab und zu, also brauche ich eine Gaming Maus!“ Dieses Statement ist zwar nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Wer ab und zu ein Spielchen zwischendurch nach dem Feierabend wagt, muss sicherlich nicht die oben erwähnten 100€ ausgeben. Die Vorteile gegenüber deutlich günstigeren Mäusen sind hier einfach nicht relevant, da die Pluspunkte sich eigentlich erst dort wirklich entfalten, wo gegen andere Spieler (oder mit diesen) gespielt wird.

Im Klartext heißt das, dass Gaming Mäuse in erster Linie Spieler ansprechen, die ihr Hobby intensiv betreiben, in diversen Online-Ligen tätig sind und auch den letzten kleinen Vorteil nutzen möchten, um gegen die Konkurrenz zu gewinnen. Gaming Mäuse sind Hardware für begeisterte Spieler. So wie ambitionierte Fußballspieler irgendwann professionelles Schuhwerk kaufen oder Billardspieler ein eigenes Queue ins Auge fassen, kaufen gute Spieler Gaming Mäuse – obwohl es natürlich auch mit normalen Turnschuhen, dem abgegriffenen Queue in der Kneipe oder eben der Standardmaus gehen würde. Mit anderen Worten: Wer gerne spielt, wird um eine gute Gaming Maus früher oder später nicht herumkommen.

 

Fazit

Ziehen die Hersteller mit den Gaming Mäusen ihrer zumeist recht jungen Zielgruppe nur das Geld aus der Tasche? An dieser Stelle muss ein deutliches Nein ausgesprochen werden, denn die zusätzlichen Euros für ein solches Gerät machen sich bereits nach der allerersten Anwendung durch die normalerweise extrem hohe Ergonomie und die zahlreichen Zusatzfunktionen bezahlt.